Aramäisch Bildermachen

"Wenn wir ausserhalb der Welt gesetzt sind, dann deshalb, weil wir uns selbst ausserhalb gesetzt haben..." (Inger Christensen)

Aramäisch Bildermachen ist nicht FotografierTechnik sondern ein bestimmter Aufnahmezustand (Bilderempfangen) beim Bildermachen, ist die Art und Weise meiner Aufnahme von Welt:

was das Aramäische betrifft
als Zustand der Achtsamkeit und Verbundheit mit der inneren und äusseren Welt. Arbeite ich im "Zustand nahe am Beten", spanne ich einen Aufmerksamkeitsraum auf, bin empfänglich für den Zauber, die Poesie, das Wunderbare und das Schreckliche, das mich umgibt und erfüllt.

was das Bildermachen betrifft
als Art und Weise der Aufnahme und Auswahl des Bildes von der Welt (ein Foto aufnehmen, eine Aufnahme machen). Inspiriert durch den Zauber der Szene stelle ich Bilder der Zugehörigkeit her und wähle jene aus, die als Zeichen von Wunderbarem, Unerwartetem auf poetische Art und Weise Impuls sind für überraschende und vielschichtige Deutungen und Perspektiven.

was das aramäisch Bildermachen betrifft
sind äussere Handlung (Bildermachen) und innerer Zustand (Empfänglichkeit für die Welt) eins. Randvoll mit Szene gefüllt stelle ich wandernd Bilder her. Mit meiner Aufmerksamkeit, mit meiner Sorge gebe ich einer Szene - in dem ich sie aufnehme und umverseele - zugleich mein Leben ein. Aramäisch Bilder machend erweitere ich mich um die Welt und die Welt um mich.

Welterweiterung ist das Mittel und das Ziel.

Dieses und jenes Bild wird so in den Geheimniszustand versetzt, in dem die innere und die äussere Welt sich zusammen befinden, als wären sie nie voneinander getrennt gewesen.